30. Geburtstag des BRK-Blindenreports: Hörer und Helfer feiern gemeinsam

"Ich höre den Blindenreport seit 20 Jahren und bin ein eingefleischter Fan." Diese Worte von Barbara Ebner aus Passau waren das wohl schönste Geburtstagsgeschenk für den Blindenreport des BRK-Kreisverbandes Passau. Beim alljährlichen Hörertreffen im BRK-Haus wurde das 30-jährige Bestehen des Blindenreports am vergangenen Wochenende gebührend gefeiert. Der BRK Blindenreport ist im Jahr 1984 entstanden. Seitdem lesen wöchentlich ehrenamtliche Helfer ausgewählte Lokalnachrichten aus der "Passauer Neuen Presse" ein, um so auch blinde Menschen und Menschen mit eingeschränkter Sehfähigkeit mit aktuellen Informationen aus der Region zu versorgen. Walter Hengstberger, der von Beginn an federführend für den Blindenreport verantwortlich war und vielen Menschen in der Region als "rasender Reporter" bekannt ist, beschreibt die Funktion des Blindenreports folgendermaßen: "Blinde Menschen wollen natürlich wissen, was vor ihrer Haustür und in der Region passiert. Wir sind sozusagen ihre Vermittler." Gemeinsam mit seinem Team, das auch aus zahlreichen Studenten der Uni Passau besteht, macht er sich in Sachen Informationsvermittlung stark. Abwechselnd sprechen die ehrenamtlichen Mitarbeiter des Blindenreports die Meldungen ein. Geschah das zu Beginn noch auf Kassette, kamen im Laufe der Jahre Aufnahmen auf CD dazu. "Heute kann man uns natürlich auch im Internet hören", so Hengstberger. Bei den Hörern kommt dieser Service gut an. Wolfgang Hermann aus Ruhstorf an der Rott hört seit rund eineinhalb Jahren den Blindenreport. Für ihn bedeutet das Angebot ein Stück Unabhängigkeit. "Ich brauche nicht immer extra jemanden, der mir etwas vorliest, sondern kann mir die Nachrichten immer dann anhören, wann es mir passt", erzählte er. "Ich kriege dadurch viel mehr mit, was bei uns in der Region passiert. Das ist mir sehr wichtig", fügte auch Barbara Ebner hinzu. Weiterhin bedankte sie sich bei den Sprechern. "Es ist toll, dass es so viele ehrenamtliche Helfer gibt, die sich für uns einsetzen und sich überlegen, was uns als Hörer interessiert." Die Rückmeldungen der Hörer seien für das Team des Blindenreports sehr wichtig, betonte Hengstberger. Er setzt seit jeher auf einen regen Austausch. "Die Hörer sagen uns auch, wenn sie finden, dass wir zu leise sprechen oder zu langsam lesen", so Hengstberger. Im Laufe der Jahre habe der Blindenreport viele Anregungen bekommen. "Nur so können wir besser werden", meinte Hengstberger, der mittlerweile schon bei rund 1500 Ausgaben des Blindenreports mitgearbeitet hat. Als kleines Geschenk für die Hörer hatte er beim Hörertreffen eine besondere Überraschung im Gepäck: Dr. Hans Göttler, Akademischer Direktor an der Professur für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur der Uni Passau, las auf sehr unterhaltsame Weise aus seinem Buch "Max und Moritz in Weiß-Blau" vor. Die Lausbubenstreiche von Max und Moritz auf Bayerisch sorgten für zahlreiche Lacher.
Von Seiten der Ehrengäste bekam der Blindenreport viel Lob. "Was Sie leisten, ist unendlich wertvoll", betonte Erika Träger, die frischgebackene dritte Bürgermeisterin von Passau. Der Blindenreport sei aus der lokalen Medienlandschaft nicht wegzudenken. Auch Gerlinde Kaupa, stellvertretende Landrätin von Passau, und der Landtagsabgeordnete Walter Taubeneder dankten den Helfern. Taubeneder, der auch der Vorsitzende des BRK-Kreisverbandes Passau ist, betonte: "Der Blindenreport ist ein Aushängeschild für das BRK. Er zeigt, dass wir für alle Menschen da sind und uns engagieren."