Erste Notfallsanitäter sind im Dienst - 11 erfahrene Retter absolvieren neu konzipierte Ausbildung

Sie haben es geschafft: Elf erfahrene Rettungsassistenten des BRK-Kreisverbandes Passau haben sich erfolgreich zu Notfallsanitätern weiterqualifiziert. Sie haben die anspruchsvolle Ergänzungsprüfung, die aus einem theoretischen und mehreren praktischen Teilen bestand, absolviert. "Die Durchfallquote in Bayern liegt bei 15 bis 40 Prozent - umso stolzer sind wir, dass all unsere Prüflinge bestanden haben!", freut sich Rettungsdienst-Leiter Klaus Achatz. Er selbst gehört zu den ersten elf Absolventen beim Kreisverband und erklärt: "Der Notfallsanitäter ist ein neuer Ausbildungsberuf, der mit dem Notfallsanitätergesetz zum 1. Januar 2014 eingeführt wurde. Die bisherigen Aufgaben des Rettungsassistenten werden mit Maßnahmen, die bislang nur die Notärzte machen durften, kombiniert." Unter anderem werden die Notfallsanitäter dazu ausgebildet, bei lebensbedrohlichen Zuständen die moderne Variante des Luftröhrenschnitts durchzuführen. Weiterhin dürfen sie - ebenfalls im Falle einer lebensbedrohlichen Situation - nun gleich selbst mehr bestimmte Medikamente verabreichen als bisher und müssen nicht erst das Eintreffen des Notarztes abwarten. "Beispielsweise sind gewisse Schmerzmittel, Krampf durchbrechende Mittel oder Antidote dazugekommen", so Achatz. "Es wird schneller und effektiver geholfen. Zielsetzung ist die bestmögliche Versorgung der Patienten", fasst der Rettungsdienst-Leiter zusammen. Für die bisherigen Rettungsassistenten und jetzigen Notfallsanitäter bedeutet das: Sie sind noch besser qualifiziert und haben mehr Kompetenzen, tragen aber auch wesentlich mehr Verantwortung. Da besonderes Know-How benötigt wird, ist die Weiterbildung alles andere als ein Zuckerschlecken. Zwei Wochen lang mussten die elf BRKler die Schulbank drücken, zusätzlich wurde in den vergangenen Wochen und Monaten im Eigenstudium der Stoff gelernt. "Wir haben auch vorher schon regelmäßig Fort- und Weiterbildungen gemacht und waren immer sehr bemüht, das Beste für unsere Patienten zu geben. Doch diese Weiterbildung ging noch einen Schritt weiter. Es war eine wirklich sehr lernintensive und anstrengende Zeit", beschreibt beispielsweise Mario Süß die Vorbereitung auf die Abschlussprüfung.
Beim BRK-Kreisverband Passau freut man sich nun über die ersten elf Notfallsanitäter. Noch in diesem Jahr sollen zehn weitere Rettungsassistenten die Ergänzungsprüfung machen und so zu Notfallsanitätern werden. "Bis zum 31. Dezember 2020 können die bisherigen Rettungsassistenten die Ergänzungsprüfung ablegen. Nach diesem Datum gibt es dann nur noch die Möglichkeit der dreijährigen Ausbildung", fügt Achatz hinzu. Derzeit hat der BRK-Kreisverband Passau sechs Azubis in der dreijährigen Ausbildung, im Oktober werden zwei weitere Auszubildende dazukommen.